"Im Auge des Lesers" von Hans-Werner Hunziker
Rezension (2009) auf amazon.de (wo das Buch irrtümlich als "vergriffen" angezeigt wird)
von Klaus Schwarzfischer, INSTITUT FÜR SYSTEM-KOMMUNIKATION & DESIGN, Regensburg, www.indukt.de

Dieses Buch kann auch allen Designern ans Herz gelegt werden, die
sich für die wissenschaftliche Seite des Lesen und der Lesbarkeit interessieren
(und das sollten alle Kommunikations-Designer wirklich). Auch wenn das Buch
wohl ursprünglich eher für Lehrer und Eltern mit leseschwachen Kindern sowie
deren Ergotherapeuten geschrieben wurde.
Gerade Designer wissen oft erstaunlich
wenig fundiertes über die Grundlagen ihres täglichen Gestaltens. Nicht umsonst
haben die Psychologen (und nicht die Designer!) die Wahrnehmungsforschung zu
ihrem Gebiet gemacht. Aber wer täglich mit Schrift gestaltet, sollte mehr als
Bauchgefühl oder Privatmeinung an Expertise haben. Und eben dies bietet das
Buch von Hans-Werner Hunziker.
Gerade die Unterscheidung von Zentrum und
Peripherie beim Sehen ist grundlegend (nicht nur für das Lesen), aber insgesamt
zu wenig bekannt. Die Beispiele im Buch beziehen sich denn auch nicht nur auf
das Lesen. Sie stammen aus unterschiedlichen Lebensbereichen wie Autofahren,
Bildbetrachtung oder Intelligenz-Tests. In diesen Zusammenhängen wird die
Gestaltpsychologie denn auch ganz aktuell, ohne dass hierfür die begriffliche
Tradition bemüht werden muss.
In 5 Kapiteln und einem ausführlichen Anhang
werden die physiologischen Grundlagen des Sehens und des Lesen
allgmeinverständlich dargestellt, ohne dadurch aber weniger fundiert zu sein.
Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren selbst mit Wahrnehmungsforschung und
habe keine Seite als langweilig oder überflüssig empfunden. Aber auch mein
jüngerer Mitarbeiter fand als Mediengestalter das Buch (das für ihn mehr eine
Einführung ins Thema war) gut verständlich und sehr nützlich. Dies liegt sicher
auch an der durchgängigen und didaktisch sehr guten Illustration des Buches.
Man merkt dem Autor an, dass er selbst sowohl in der Forschung als auch lange
Jahre als Lehrer tätig war.
Auch Eltern von Kindern, die mehr oder weniger
Probleme beim Lesen haben, werden bestens bedient. Gerade weil das Buch jede
moralisierende Perspektive vermeidet und damit destruktiven Leistungsdruck wie
auch nutzloses Mitleid vermeidet. Das Wissen, wie Lesen überhaupt genau vor
sich geht, ist die Grundlage für jede positive Beeinflussung (die z.B. mit den
im Buch auch vorgestellten multimedialen Lern-Software geschehen kann).
Fazit: Ein gutes Buch, das unterschiedlichen
Lesern (wie z.B. Designer, Lehrer, Psychologen, Ergotherapeuten und Eltern)
viel zeigen kann, ohne dabei aber selbst unnötig geschwätzig zu sein. Das
Wesentliche kann kurz und klar und verständlich gesagt werden, wenn man
wirklich etwas zu sagen hat!
Rezension im Basler Schulblatt vom September 2007
Visuelle Wahrnehmung und Lesen
Hunziker, Hans-Werner: Im Auge des Lesers.
Vom Buchstabieren zur Lesefreude. Foveale und periphere Wahrnehmung.
Zürich, Transmedia, 2007, 162 S., CHF 38.-, ISBN 978-3-7266-0068-6
Ein faszinierendes Buch!
In kurzen Einheiten werden Teilaspekte der visuellen Wahrnehmung, der
möglichen Schwierigkeiten dabei und der Nutzung der Wahrnehmung zum
Lesen dargestellt.
Es gibt viel Anschauliches, einiges zum Selber ausprobieren und manches, das man vielleicht nicht bis ins Detail versteht.
Das Buch enthält in den ersten drei Teilen viel Grundsätzliches zum
Auge, zu Wahrnehmungswegen, -Schwierigkeiten, -täuschungen und
-experimenten und zur Frage, ob Sehen lernbar ist. Im 4. und 5. Teil
geht es ums Lesenlernen und ums Lesenkönnen. Zusätzlich wird hier auch
das Computerprogramm Rennratte zur Schulung der Lesegeschwindigkeit
vorgestellt und kommentiert.
Insgesamt werden die Informationen kurz und prägnant mit vielen Abbildungen recht gedrängt angeboten.
Das Buch sei jeder Lehrperson empfohlen, die Schüler und Schülerinnen
des 1.-6. Schuljahres im Bereich Lesen fördern will. Sie erfährt
einiges über Wahrnehmungsmöglichkeiten und wird ermuntert, das Programm
Rennratte einzusetzen.
Ursina Gloor, freischaffende Autorin und Beraterin von Schulentwicklungsprojekten im Bereich Sprache
"Im Auge des Lesers" von Hans-Werner Hunziker
Kundenrezension, gefunden auf der Website http://www.bol.ch
von Leopold Kasimir Schikora, Physiotherapeut aus Bremen (12.02.2007):
Die Magie des Sehens
Ich
bin zwar ein leidenschaftlicher Leser, aber oft habe ich mich gefragt,
woran es eigentlich liegt, dass ich erst bei wiederholtem Lesen eines
Buches Inhalte erkenne, die mir beim ersten Mal nicht aufgefallen bzw.
nicht bewußt worden sind.
Dieses anspruchsvolle Buch lieferte mir erstaunliche Antworten.
Ich muß zugeben, daß sich mein Wissen im Bezug auf unseren Sehsinn bis jetzt ausschließlich auf
Elementarkenntnisse der Augenmuskulatur und deren Innervation bezog. Selbstverständlich war mir klar,
daß das Sehzentrum im Hinterhauptslappen des Großhirns und das Lesezentrum im hinteren Scheitellappen
liegt. Dieses Buch jedoch erweiterte meine Grundkenntnisse:
ich erfuhr die Differenz zwischen der am Rande sich befindlichen und
der fovealen - also der im Ort des schärfsten Sehens wurzelnden -
Wahrnehmung. Der Autor erklärt auf eine für dem Laien relativ leicht
verständliche Art und Weise das Zusammenspiel zwischen dieser zentralen
und der umkreisenden Wahrnehmung beim Sehen und insbesondere beim
Lesen.
Der Leser erfährt, daß Lesen nicht bloß ein passives
Aufzeichnungssystem, sondern Teil des viel komplexeren interaktiven
Systems ist.
Darüber hinaus wird auch der Unterschied zwischen der ganzheitlichen und der analytischen Wahrnehmung deutlich.
Hochinteressant finde ich die Geschichte der Blinden, die mit Hilfe des
Tastsinns in der Lage waren zu malen und zu zeichnen; dies zeugt in der
Tat dafür, daß visuelle Vorstellungen und Bildschemata nicht nur über
das Auge erzeugt werden.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, das zahlreiche Photos, Bilder und Tests zum Selbermachen beinhaltet.
Zu meiner Person:
Ich habe erst Theologie und Philosophie studiert. Danach arbeitete
ich im sprach-didaktischem Bereich und jetzt bin ich als Therapeut und
Dozent im Bereich der präventiven Gesundheitstherapie tätig.
Ursprünglich komme ich aus Polen.
Hinweis in der BZ Zeitung im Espace Mittelland vom 12.Februar 2007
Neue Bücher
"Im Auge des Lesers"
Wie funktioniert die visuelle Wahrnehmung? Was zeigen uns optische Täuschungen?
Welche Wahrnehmungsschwierigkeiten können auftreten? Und wie gelangt man vom mühsamen
Buchstabieren zur Lesefreude? Hans-Werner Hunziker, Psychologe und Augenbewegungs-Experte,
erklärt in seinem neuen Buch in leicht verständlicher Sprache und anhand vieler Wahrnehmungsexperimente
die wichtigsten Forschungsergebnisse zu diesen Themen.
Er zeigt insbesondere auch auf, wie die visuelle Wahrnehmung beim Lesen funktioniert
und wie etwa Eltern ihr Kind sprachlich fördern können.
mgt/wü BZ 12.02.2007
Hinweis in BildungSchweiz 3/2007
Augen-Blicke
Visuelle Wahrnehmung, optische
Täuschungen, Wahrnehmungsarten
und -schwierigkeiten
und was das Auge
mit dem Buchstabieren und
der Lesefreude zu tun hat.
Dies erklärt der Autor Hans-
Werner Hunziker in seinem
Buch «Im Auge des Lesers».
Der Leser kann Wahrnehmungsexperimente
selber
durchführen. Der Autor beleuchtet
Zusammenhänge
zwischen Erfahrung, Vorstellung
und Wahrnehmung. Er
zeigt, wie die visuelle Wahrnehmung
beim Lesen funktioniert.
Ein Buch unter anderem
für Eltern, Lehrpersonen,
Heilpädagoginnen
und Heilpädagogen.
Hans-Werner Hunziker, «Im
Auge des Lesers Foveale und
periphere Wahrnehmung:
Vom Buchstabieren zur Lesefreude
Transmedia Stäubli
Verlag AG Zürich